Menschen, Rechte, Identität(en).
Die jugoslawischen Nachfolgekriege und gesellschaftliche Deutungskämpfe im Europa der frühen 1990er Jahre
Menschen, Rechte, Identität(en)
In den frühen 1990er Jahren lösten der Zerfall Jugoslawiens und die darauffolgenden Kriege intensive Debatten in der europäischen Politik und Öffentlichkeit aus. Die Versuche einer gewaltsamen Neuziehung politischer Grenzen sowie das Ausmaß der Gewalt stellten grundlegende Normen der internationalen Politik infrage.
Das Projekt analysiert europäische – insbesondere britische und deutsche – Reaktionen auf die Entwicklungen im (post-)jugoslawischen Raum und untersucht dabei, wie öffentliche und nichtöffentliche Deutungskämpfe die politischen Entscheidungsprozesse beeinflussten. Einzelne Fallstudien richten den Blick auf die Auseinandersetzungen um die Anerkennung Sloweniens und Kroatiens, die Gründung des „Internationalen Strafgerichtshofs für das ehemalige Jugoslawien“ sowie die Reaktionen auf die Fluchtbewegungen infolge der Jugoslawienkriege. Dabei wird jeweils gefragt, welche Friedenskonzepte und Vorstellung von der Zukunft Europas in Deutungskämpfen verhandelt wurden und den politischen Entscheidungen zugrunde lagen. Das Projekt ist Teil des Forschungsverbunds „Deutungskämpfe im Übergang“, der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird und das Ziel verfolgt, Forschende der Friedens- und Konfliktforschung in Bayern nachhaltig zu vernetzen.
Mitarbeiter (IfZ): Dr. Christian Methfessel