Vom Kalten Krieg ins 21. Jahrhundert – zum Wandel der Ökonomie des Kriegs in Kolumbien
Sabine Kurtenbach (Hamburg)
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Der über 50 Jahre dauernde Krieg in Kolumbien illustriert wie wenig andere die Persistenz und Anpassungsfähigkeit von Gewaltkonflikten. In den 60er Jahren begannen marginalisierte Kleinbauern und studentische Gruppen aus dem Umfeld der Befreiungstheologie für den Zugang zu Land sowie soziale und politische Beteiligung zu kämpfen. In den 1980er Jahren kamen Paramilitärs und Gruppen aus dem Umfeld der Drogenökonomie als Gegenguerilla hinzu. Seither haben einige Gruppen Friedensabkommen unterzeichnet, andere kämpfen weiter. Motivationen und Agenden sind vielschichtig und wechseln. Der Vortrag thematisiert Wandel und Kontinuität der Gewalt in Kolumbien vor dem Hintergrund der aktuellen Strategie des Totalen Friedens. Für die Beendigung der Gewalt, die nach Schätzungen der Wahrheitskommission über 450.000 Menschenleben gekostet hat, müssen die Verschränkungen zwischen Politik, Wirtschaft und Kriminalität im Mittelpunkt stehen.