Eine »Neue Kulturelle Weltordnung«? Die Restitution von Kulturgütern im Kontext der Dekolonisierung, 1970-1990

30. Brown Bag Breakfast mit Ellen Pupeter

Do, 6.5.2021, 9:30
Berliner Kolleg Kalter Krieg
56 Zimmerstraße
10117 Berlin
Deutschland

 

Nur auf Einladung.

Mit ihrer Unabhängigkeit forderten zahlreiche Staaten in Afrika und Asien die Rückgabe von Kunst- und Kulturgegenständen, die während der Kolonialzeit in die Länder des Globalen Nordens transloziert worden waren. Dieser Wunsch nach Restitution wurde seit Beginn der 1970er Jahre unter dem Leitbegriff einer „neuen kulturellen Weltordnung“ intensiv in den Vereinten Nationen diskutiert. Gleichzeitig fanden bilaterale Verhandlungen über die Restitution einzelner Objekte aus zumeist ethnographischen Museumssammlungen statt. Die Forderungen der Länder des Globalen Südens richteten sich dabei nicht nur gegen die letzten Kolonialmächte Europas, sondern betrafen auch die Bundesrepublik Deutschland und die DDR.
Ellen Pupeter untersucht die Entstehung und Entwicklung dieser internationalen Auseinandersetzung. Eine vergleichende Perspektive soll deutlich machen, inwiefern die jeweiligen Interpretationen der eigenen Kolonialvergangenheit und unterschiedliche Positionierungen im weltpolitischen Gefüge des Kalten Krieges Einfluss auf den Umgang mit Restitutionsforderungen in Europa hatten.

Ellen Pupeter ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im DFG-Graduiertenkolleg „Identität und Erbe“ an der TU Berlin und assoziierte Doktorandin am Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung (ZZF) Potsdam.